Aschanska garden in Eksjö – eine bürgerliche Idylle
Nach Eksjö geht’s immer mal wieder, um einen Cappuccino im Cafe zu genießen, direkt an
der Kirche und am großen Marktplatz gelegen. Das Cafe hat Flair und aus dem urigen Cafe-Stuba genießt man einen Blick auf das bunte Treiben am Eingang zur „Holzstadt“.
Ja und direkt um die Ecke ist dann noch das Bürgerhaus der Familie Aschan, die hier über
viele Generationen lebt und nach dem Tod der letzten Besitzerin 1984 das Haus samt Inhalt der Kirche als Stiftung übergab.
Eksjö – eine alte Holzstadt
Willkommen in Eksjö, einer der besterhaltenen Holzstädte von Schweden, wo Architektur und Denkmäler von über vier Jahrhunderten auf Sie warten. Die Stadt konnte durch Einsicht und Vorbedacht der
Abrisswelle entgehen, die nach dem Zweiten Weltkrieg über Schweden hinweg rollte.
- „Woanders riss man ab, bei uns wurde bewahrt. Als anderen die Augen aufgingen, besaßen wir, was anderen fehlte.“
- Es gibt mehrere Städte, die sich als „Schwedens besterhaltene Holzstadt“ bezeichnen.
Viele fühlen sich berufen, wenige aber sind auserwählt. Die Holzstadt Eksjö darf als auserwählt angesehen werden. Ihr gesamter innerer Stadtkern wurde zum Baudenkmal erklärt. Über 50 Gebäude
stehen unter Kulturdenkmalschutz. 1997 erhielt die Altstadt Eksjö Gamla Stan ein Europa Nostra Diplom für „gute Gebäude- und Kulturmilieupflege“.
Eksjö erhielt gegen 1403 ihre Stadtrechte von Erich von Pommern. Die Stadt wurde 1568 im Zusammenhang mit dem Nordischen Siebenjährigen Krieg in Brand gesetzt.
Erich XIV beauftragte den flämischen Baumeister Arendt de Roy, an der heutigen Stelle einen
neuen Stadtplan für Eksjö zu erstellen. Nördlich von Stora Torget, in der Altstadt Gamla Stan, ist dieser Stadtplan noch unverändert und die meisten Höfe stammen aus den 1600er, 1700er und 1800er
Jahren.
Die Bebauung der Altstadt ist heute eines der besten Beispiele für eine gut
erhaltene Holzstadt und stellt somit einen unverfälschten Kulturschatz dar, der dazu noch bewohnt und lebendig ist.
Aschanska garden – man lebte gut bürgerlich
In der Altstadt von Eksjö finden sie Aschanska garden, ein Bürgerheim von der Jahrhundertwende. Die Familie Aschan kam um 1830 auf den Hof. Leo Felix Aschan war Gerber und gründete im heutigen Museumshof in
Eksjö eine Gerberei. In Aschanska garden sind die Wohnung, das Büro, Viehstall, Pferdestall und Garten zu finden. Drei Generationen der Familie Aschan haben auf dem Hof gelebt und gearbeitet. Albert
Aschan war der letzte der Familie, der die Gerberei betrieb, bevor sie 1928 geschlossen wurde. Danach hat man die Zeit angehalten. Als die jüngste der Schwestern, Hedda, 1984 im Alter von 101 Jahren
starb, gab es keine Erben. Aschanska garden wurde damals von einer Stiftung übernommen. Das Haus steht immer noch in unberührtem Zustand und ist ein einzigartiges Beispiel für ein Bürgerheim der
Jahrhundertwende.
Wir machten eine Führung mit einer netten Dame, so gekleidet, wie es wohl die letzten Besitzerinnen waren.
Speisekarten, Rezepte und Visitenkarten berichten von festlichen Diners im Speisesaal. Man kann fast das leise Stimmengewirr, die Klaviermusik und das Prasseln der Flammen in Kachelöfen hören.
Die Weihnachtsführungen im Dezember sind besonders beliebt. Dann ist der Weihnachtsbaum geschmückt, der Tisch mit den Süßigkeiten ist gedeckt und das Hausmädchen hilft den Gästen aus dem Mantel. Im
Speisesaal ist der Tisch für den Weihnachtsmilchreis gedeckt und viele erinnern sich an die Weihnachten in ihrer Jugend. Früher war bestimmt alles besser. Wenigstens glaubten die Geschwister Aschan
das. Hier ist die Zeit seit dem Jahrhundertwechsel stehen geblieben und man hat fast das Gefühl, dass jederzeit ein Familienmitglied auftauchen könnte.
Man durfte alles anfassen und auch fotografieren und hatte den Eindruck, dass die letzte Besitzerin soeben erst das Haus verlassen hätte.
Resümée
Auf nach Eksjö – es lohnt sich: Die Stadt vermittelt einen jahrhundertealten Flair, von dem man begeistert sein wird!
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