TOP 7.7-Öttinger sprach Klartext
Günther Öttinger, von Angela Merkel nach Brüssel „entsorgter“ ehemaliger
Ministerpräsident aus Baden-Württemberg, sprach Anfang Januar vor 200 Zuhörern zum Jahresempfang im CDA in Königswinter zum Thema „Energie“. Öttinger ist seit 2010 Kommissar für Energie bei der
Europäischen Kommission (KOM):
Vorab noch eine persönliche Anmerkung: Wäre Öttinger in Stuttgart geblieben, wären die
Landtagswahlen 2012 sicher anders ausgegangen.
Öttinger, obwohl CDU, kritisierte die Energiepolitik der Bundesregierung. Er wählte die
Bezeichnung „die Deutschen im Romantiktal“ und meinte damit, dass wir wegen der industriefeindlichen Energiepolitik den industriellen Fortschritt verschlafen. Das Energieeinsparungsgesetz (EEG)
muss abgeschafft werden, es widerspricht auch bezogen auf niedrige Preise für die Industrie den EU-Regeln.
Die Endlagerfrage müsse, so Öttinger, anders geregelt werden. Man müsse sich entscheiden, ob
eine Endlagerung in Salz oder Granit erfolgen soll. Bei der Salzlagerung werden die radioaktiven Abfälle unwiederbringlich endgelagert. Bei einer Lagerung in Granitgestein sei eine Wiederverwendung
möglich. Wenn aber die Entscheidung für Salz gefällt wird, dann ist Gorleben geeignet.
In einer Sache war die Aussage von Öttinger falsch. Er sprach davon, dass in Deutschland
90 % gegen Kernenergie seien. Da hatte man ihm wohl falsche Zahlen genannt.
Es gab am Ende der in einer hervorragenden Rhetorik ohne Manuskript vorgetragenen Rede viel Beifall.
Der Bonner GA, der ansonsten viel „Mist“ in Sachen Energie und Klima verbreitet, brachte
einen guten Artikel über die Veranstaltung.
http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/wirtschaft/Oettinger-plaediert-fuer-pragmatischere-Energiepolitik-in-Deutschland-article1240488.html
Klaus Ridder
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